Die Partnachklamm




Die Partnachklamm entspringt im Reintalanger und ist der natürliche Abfluss des Schneeferners, dem Rest eines eiszeitlichen Gletschers auf dem Zugspitzplatt. Vom sog. Partnachursprung, westlich unter dem Brunntal im hinteren Reintal, führt sie ihr eisiges Wasser durch das romantische, im Norden von den Abstürzen des Blassenkammes, im Süden von den steilen Wänden des Hochwanners und Teufelgrates begrenzte Reintal, das zu den schönsten Hochtälern der Nördlichen Kalkalpen zählt. Eine besondere Sehenswürdigkeit bildet der Partnachfall. Im sogenannten "Steingerümpel" nimmt die Partnach einen unterirdischen Verlauf.







Bei der Bockhütte biegt sie in nördlicher Richtung ab, durchströmt die Hinter- und Mitterklamm (beide nicht begehbar) und nimmt anschließend die aus dem Kreuzeckgebiet kommende "Bodenlaine" auf. Bevor sie in die Partnachklamm eintritt, führt ihr von rechts der Ferchenbach die Wasser des Ferchensees und der zahlreichen Bäche vom waldigen Vorland der Wettersteinwand zu. Vor der Eiszeit floss die Partnach im Tal des heutigen Ferchenbaches nach Osten, suchte sich durch den Rüsselgraben und das Kranzbachtal den Weg über Klais nach Krün und mündete dort in die Isar. Die Geologen nehmen an, dass ihr zur Überwindung des Riegels aus Muschelkalk bei Graseck, der ihr damals den Weg ins Loisachtal versperrte, ein kleines Rinnsal zum Abfluss in die jetzige Richtung verhalf. Stufenweise kam ihr der Bach, als er mit dem Tiefbau der heutigen Klamm begann, rückwärts entgegen, bis er auf die Partnach traf. Dieser brach nun durch das vorgearbeitete Bett und schuf in den Gesteinsschichten im Verlauf von Jahrtausenden die heutige Klamm mit Abfluss zur Loisach. Der Name "Partnach" setzt sich übrigens aus zwei Wörtern zusammen, nämlich aus der indogermanischen Beziehung für Durchgang, Pforte: "portn" und dem althochdeutschen "aha" (Ache) für Wasserlauf. Der Ortsteil Partenkirchen, das frühere römische "Partanum" hat seinen Namen nach diesem Flusslauf erhalten.




Die Partnachklamm wurde als Naturdenkmal erst 1912 erschlossen. Wegbereiter für ihre eigentliche Erschließung war das Triften. Im Jahr 1885 brach ein verheerender Windwurf in den Wäldern im Partnach- und Ferchental sowie im Schachengebiet oberhalb des Reintals ein. Damals wurde der Gedanke laut, einen Steig durch die noch nicht zugängliche Partnachklamm anzulegen, um das Triften zu erleichtern. Die notwendigen Arbeiten wurden vom Forstamt veranlasst und zwar ließ man in den steilen Felswänden knapp oberhalb des Flusses Eisenträger anbringen, die mit Holzbohlen belegt wurden. Damit war ein notdürftiger Durchgang gegeben. Das geschah im Jahr 1886. Auf diesem Triftsteig standen die Holzarbeiter und lenkten mit ihren Grieshaken die durch die Klamm treibenden Stämme. Während der Triftsteig hauptsächlich von Jägern, Forstarbeitern benutzt wurde, durchstiegen im Zug des ständig wachsenden Fremdenverkehrs nun auch die waghalsigen Touristen die Partnachklamm. Die hiesige Alpenvereinssektion unter ihrem damaligen Vorsitzenden, Ing. Adolf Zoepritz, der auch die Höllentalklamm schon 1905 erschlossen hatte, ging schließlich im Jahre 1910 an den Ausbau der bis zu achtzig Meter tiefen Schlucht. Nach schwierigsten Bauarbeiten - es mussten teilweise Tunnels gesprengt werden - und unter erheblichen finanziellen Belastungen war die Erschließung der Partnachklamm für den Fremdenverkehr 1912 vollendet. Der Verkehrs- und Sportverein Partenkirchen schlug 1930 dem Markt Garmisch-Partenkirchen vor, die Klamm selbst zu übernehmen und durch zusätzlich Ausbau, der sehenswerten Eisgebilde wegen, auch im Winter begehbar zu machen. Zusätzlich baute man die Wildenauerstraße für die Wanderer und den Fiakerverkehr aus und beschloss die Bergwege, die vom oberen Ausgang der Klamm in die Umgebung führen. Reste der ehemaligen Triftanlage sind noch teilweise zu sehen. Ein bekannter Führer durch die Partnachklamm war der Partenkirchener Bergführer Josef Bergkofer ("Pitzner"), der am Eingang zur Klamm eine kleine Hütte besaß und ängstliche Wanderer sicher durch die tosende Schlucht geleitete. Es wurde sogar eine Straße nach dieser berühmten Sehenswürdigkeit im Ortsteil Garmisch benannt: Die "Klammstraße".







Quelle:     http://partnachklamm.eu/partnachklamm.htm










 
 
 
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